Mit vollem Einsatz und einstimmig von den Netzwerkfrauen bei der Generalversammlung gewählt startet der neue Vorstand des Frauennetzwerks Medien in die nächste Periode. „Die Welt für uns verbessern, bedeutet unermüdlich den Finger in offene Wunden zu legen und laufend zu kritisieren, was zu kritisieren ist!“, sagt Martina Madner (Wiener Zeitung), Vorsitzende des Netzwerks. „Was uns als Netzwerk stark macht, ist unser unbändiger Wille, die Situation für Journalistinnen und Medienfrauen in Österreich zu verbessern. Wir sind solidarisch, stärkend und auch laut gegenüber den Mächtigen“, sagt Alexandra Maritza Wachter (ORF), ebenfalls Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. Deshalb wird das Netzwerk im nächsten Schritt nach einem einstimmigen Beschluss der Generalversammlung die Gesetze zur Wiener Zeitung GmbH und zur Medienförderung kritisch begutachten.
Der Gesetzesentwurf über die Wiener Zeitung GmbH sieht kein Redaktionsstatut vor. Das Frauennetzwerk Medien fordert, dass die Wiener Zeitung als unabhängige Tageszeitung wie bisher mit einem Redaktionsstatut, in dem die Diversität und Parität der Geschlechter verankert ist, erhalten bleibt. (Unter folgendem Link geht es zur Stellungnahme und Unterstützung: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/SNME/SNME_221719/) Das Netzwerk begrüßt zwar, dass die Medienförderung laut Gesetzesentwurf künftig bei Plänen zur Frauenförderung um 10 Prozent erhöht werden soll. Um Gleichstellung rasch zu erreichen, braucht es jedoch mehr: Frauenquoten von 50 Prozent auf allen Ebenen, verbindliche Zeitrahmen und ein Monitoring für Frauenförderung. Neben Benefits sind auch Sanktionen für jene Medien, die sich nicht um mehr Frauen bemühen, sondern mit reinen BoysClubs zufrieden sind, längst überfällig. „Kurz gesagt: Wir wollen Halbe-Halbe bei den Positionen und der Bezahlung!“, fordert der Vorstand des Frauennetzwerk Medien. (Unter folgendem Link geht es zur Stellungnahme und Unterstützung: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/SNME/SNME_221720/)
Poetry-Slammerin Yasmo als Einstimmung
Eingeläutet wurde die Generalversammlung des Frauennetzwerks Medien von der Wiener Rapperin und Poetry-Slammerin Yasmo. Außerdem wurden gleich drei neue Vorstandsfrauen ins Gremium gewählt: Clara Akinyosoye (ORF) als Beirätin, Michaela Reisinger (VÖZ) als stellvertretende Schriftführerin und Nadja Riahi (freie Journalistin) als stellvertretende Kassierin. Kassierin Andrea Vyslozil (Puls4/Puls24), Schriftführerin Astrid Kuffner (freie Journalistin) und Beirätin Barbara Haas (Kleine Zeitung) ergänzen das Vorstandsteam und wurden wieder bestätigt. Münire Inam (ORF) verabschiedet sich nach über 15 Jahren aus dem Vorstand. Der neue Vorstand wünscht ihr alles Gute für ihre neuen Herausforderungen und freut sich auf ein Wiedersehen bei Netzwerktreffen.
„Das Frauennetzwerk Medien bietet einen geschützten, durchwegs solidarischen Raum, von dem ich als junge Journalistin sehr profitiert habe.“
Münire Inam, ORF-Journalistin und Moderatorin
Die Neuen im Vorstand
Clara Akinyosoye ist Text- und Video-Journalistin in der ORF-Religions- und Ethikabteilung. Sie beschäftigt sich in Text- und Videobeiträgen mit religiösen, und sozialen Themen sowie existenziellen Fragen. Für das ORF Fernsehen gestaltete sie u.a. Beiträge für „Orientierung“ und die „kreuz und quer“-Doku „Sündige Kirche“. Sie war Chefredakteurin von M-MEDIA und leitete von 2010 bis 2012 die Integrationsseite in der „Presse“.
„Ich möchte nicht still sein, wenn Männer sich gegenseitig fördern und befördern, sondern klar Stellung für Gleichberechtigung und gegen strukturelle Diskriminierung von Frauen in der Medienbranche beziehen. Das sehe ich als Auftrag.“
Clara Akinyosoye, ORF-Religions- und Ethik-Journalistin und Beirätin im Frauennetzwerk Medien
Michaela Reisinger leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), davor war sie u.a. bei der „Presse“ und ORF.at sowie als Pressesprecherin des Österreichischen Integrationsfonds und im Bundeskanzleramt tätig.
„Ich möchte dazu beitragen, dass Frauen in den Medien und der Kommunikation nicht unter Wert geschlagen werden, dass sie sichtbarer werden und häufiger verantwortungsvolle Positionen mit Gestaltungsspielraum bekleiden.“
Michaela Reisinger, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim VÖZ und stv. Schriftführerin im Frauennetzwerk Medien
Nadja Riahi ist freie Journalistin für Print, Online und Radio. Davor war sie Redakteurin bei medianet und Medienmanagerin bei Marble House. Als ehemalige Vorstandsassistentin kennt sie das Frauennetzwerk Medien bereits bestens.
„Wir sind immer stärker, wenn wir uns austauschen, vernetzen und gegenseitig unterstützen. Ich möchte Frauen darin bestärken, sich zusammenschließen, um gemeinsam etwas bewirken zu können.“
Nadja Riahi, freie Journalistin und stv. Kassierin im Frauennetzwerk Medien
Der parteiunabhängige Verein mit mehr als 300 Netzwerkfrauen fordert Gleichstellung in den Medien und der Kommunikationsbranche ein und netzwerkt, um sich gegenseitig bei der Karriere zu unterstützen.
Das ist der neue Vorstand
Vorsitzende: Martina Madner (Wiener Zeitung) & Alexandra Wachter (ORF)
Kassierin: Andrea Vyslozil (Puls4/Puls24)
Stv. Kassierin: Nadja Riahi (freie Journalistin)
Schriftführerin: Astrid Kuffner (freie Journalistin)
Stv. Schriftführerin: Michaela Reisinger (VÖZ)
Beirätinnen: Clara Akinyosoye (ORF), Barbara Haas (Kleine Zeitung)
Bild oben: Der Vorstand des Frauennetzwerks Medien (v.l.n.r.): Michaela Reisinger, Astrid Kuffner, Andrea Vyslozil, Barbara Haas, Martina Madner, Alexandra Wachter, Nadja Riahi, Clara Akinyosoye, Fotocredit: Luiza Puiu