Nach 3 Jahren Prozess gegen Wolfgang Fellner ist sich Raphaela Scharf sicher: „Man muss Frauen rechtlich mehr schützen“.
Sie hat für den ersten öffentlichen #MeToo Moment in der österreichischen Medienlandschaft gesorgt. Das war im Frühling 2021. Drei Jahre hat sie, erst ohne Öffentlichkeit, später mit massiver Aufmerksamkeit, gegen den Medienmanager Wolfgang Fellner vor Gericht gekämpft. Ende Mai haben sich die beiden außergerichtlich verglichen. Wir haben nun die Moderatorin und Journalistin zu einem #AskMeAnything eingeladen. Und zum ersten Mal konnten wir „live“ dieses persönliche Format abhalten, diesmal im „Lugeck“ in 1010 und unsere beiden Vorstandsfrauen Alexandra Wachter und Barbara Haas moderierten das Off-Records-Gespräch. Viele Netzwerkfrauen waren gekommen, das Interesse an Raphaelas Geschichte und auch der Respekt für ihren Mut, das alles öffentlich auszutragen, war enorm.
Was bleibt für die 31-Jährige übrig? „Die vielen Frauen, die mir geschrieben haben und mir erzählt haben, wie es ihnen ging und was alles schief läuft in manchen Medienhäusern, haben mich bestärkt in dem was ich tue. Doch es ist vor allem rechtlich für Frauen enorm schwer, hier wirklich belastbare Beweise zu sammeln. Hier muss sich noch einiges tun und das ist auch mein Appell an die Politik. Es darf nicht an der Kraft von einzelnen Frauen hängen, damit sich Strukturen ändern, wir alle müssen wollen, dass es keine toxischen Arbeitsumgebungen mehr gibt“, sagt Raphaela Scharf heute.
Raphaela Scharf wurde gemeinsam mit Katia Wagner und Angela Alexa zu den österreichischen Symbolfiguren, die sich gegen sexuelle Belästigung zur Wehr gesetzt hatten. Podcast-Empfehlung: in der aktuellen Serie von Inside Austria „Das Fellner Imperium: Sexuelle Belästigung“ kommen alle drei Frauen zu Wort.