„Wir sind keine Sklaven der KI, wir arbeiten im Handschlag mit ihr“

Nimmt uns die künstliche Intelligenz die Jobs weg? Oder gewinnt Qualitätsjournalismus mit dem Einsatz von KI-Systemen? Darum ging es bei unserem hochkarätig besetzten Panel, das wir in Kooperation mit der APA ebendort co-hosten durften.

Es ist toll, wenn drei Frauen über machine learning, künstliche Intelligenz und Programmierungs-Tools sprechen. Man fühlt sich wie in einem feministischen Silicon Valley.

Tatsächlich war unser Event aber in der Austria Presse Agentur und unsere Expertinnen Katharina Schell, Maria Scholl (beide sind stv. Chefredakteurinnen der APA) und Verena Krawarik, die das Innovationsmanagement und die Unit APA-medialab leitet. Etwa 30 Netzwerkfrauen waren der Einladung gefolgt und der Ausflug hat sich ausgezahlt.

v.l. Verena Krawarik, Katharina Schell und Maria Scholl von der APA, befragt von unseren Vorstandsfrauen Martina Madner und Barbara Haas .

Katharina Schell erzählte über ein fertiges KI-Modul, mit dem Wahlergebnisse automatisch in schnelle Meldungen gefasst werden können. Dafür war im Vorfeld sehr viele journalistische Kompetenz und Vorarbeit gefragt. Oder den @lostpetsvienna Twitterbot, der sich beim Fund einer Vogelspinne bei der Einordnung schwer tat.

„Die Frage ‚Was ist die G‘schicht?‘ kann nur die Journalistin oder der Journalist stellen – nicht die Künstliche Intelligenz.“

Katharina Schell, stv. Chefredakteurin der APA

Die Technologie ermöglicht auch Deep Fakes bei Bildern oder Texten, die aber wiederum von anderen KI erkannt werden können. Verena Krawarik: „Fertige Faktenchecks mit Tools dienen etwa wieder als Trainingsmaterial und helfen Fake News automatisiert zu erkennen.“ Der Vorteil etwa bei dem Tool für Wahlen: „Es braucht dafür natürlich eine Strategie für die Nutzung der Medienhäuser von automated content, doch im Idealfall kann sich die Redakteurin auf die Geschichte, die Einordnung, die Analyse oder eine andere journalistische Textsorte konzentrieren und wird von der KI einfach bestmöglich unterstützt“, so Schell.

Dass KI-Systeme journalistische Jobs entwerten oder gar abschaffen, wollte niemand am Panel so sehen, denn: „Wir arbeiten im Handschlag mit der KI, nicht als Sklaven der KI und nicht als Herrscher der Algorithmen“, stellte Maria Scholl fest.

Nach einer fetten Ladung KI-Wissen mit praktischen Anwendungsfeldern, unsere beiden Netzwerkfrauen Martina Madner und Barbara Haas moderierten den Talk, wurde noch interessiert nachgefragt, ehe es eine Führung durch den APA-Newsroom gab. Das Ende war, wie bei jeder guten Netzwerkveranstaltung, gar nicht so schnell zu Ende. Zu groß war das Bedürfnis nach weiteren Gesprächen und Kontakten zwischen APA- und Netzwerk-Frauen.

Und hier noch der Link zur Fotogalerie (c) APA/APA-Fotoservice/F.-Roßboth

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