Haltung. Tiefgang. Unabhängigkeit.

Ein feierlicher Abend im Zeichen des Qualitätsjournalismus. Am 6. Oktober fand im Wappensaal des Wiener Rathauses einmal mehr die Verleihung der Wiener Journalistinnenpreise statt. Ausgezeichnet wurden zwei Journalistinnen, die zeigen, was Qualitätsjournalismus bedeutet. Der 13. Wiener Journalistinnenpreis 2025 ging an Eva Linsinger (ORF Report), der seit 2016 verliehene Jungjournalistinnenpreis an Sarah Emminger (Kurier Außenpolitik). Durch den Abend führte diesmal der gesamte Vorstand des Frauennetzwerk Medien, stellvertretend für die Vielfalt eines Netzwerkes, das mehr als 400 Mitglieder hat. Frauen und ihre Leistungen sichtbar zu machen, ist ein zentrales Anliegen des Vereins. Viele Netzwerkfrauen und Ehrengäste wollten sehen und hören, was die Arbeit der beiden Journalistinnen auszeichnet und was sie uns mitzugeben haben.

Die Schirmherrschaft hat, wie alle Male davor, die Stadt Wien übernommen, vertreten durch Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál sowie Finanzstadträtin Barbara Novak, die den von der Wien Holding gestifteten Preis übergab. Den Jungjournalistinnenpreis 2025, gestiftet von Puls24/Joyn, überreichte Bernhard Albrecht, Geschäftsführer von ProSiebenSat.1PULS4. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz hielt die Laudatio auf Eva Linsinger. Im Publikum zahlreich vertreten zudem Führungskräfte heimischer Medien: Roland Weißmann (ORF-Generaldirektor), Anna Thalhammer (Chefredakteurin profil), Rudolf Wiedner (Chefredakteur PULS 24), Marina Delcheva (Wirtschaftsressortleiterin profil), Ingrid Thurnher (ORF-Radiodirektorin), Lisa Totzauer (Chefredakteurin TV-Magazine), Johannes Bruckenberger (ORF-Chefredakteur) sowie Corinna Milborn (Infochefin, ProSiebenSat.1PULS4). Ebenfalls mit dabei die ehemalige Frauenministerin und Initiatorin des Journalistinnenkongress, Maria Rauch-Kallat, NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter und Barbara Teiber, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft GPA.

Ausgezeichnet wurden zwei Stimmen, die mit Haltung, Empathie und analytischer Schärfe arbeiten – und damit sichtbar machen, wie wichtig unabhängiger Journalismus für eine demokratische Gesellschaft ist. „Nur unabhängiger Journalismus kann etwas bewegen. Wenn Journalistinnen beharrlich recherchieren, Haltung zeigen und einander sichtbar machen, entsteht jene Öffentlichkeit, die Demokratie möglich macht“, sagt Alexandra Maritza Wachter, Innenpolitikjournalistin, ZIB-Moderatorin und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. „Journalismus mit Haltung für Gleichberechtigung, Menschenrechte und Demokratie wird wieder wichtiger. Deshalb zeichnen wir Journalistinnen aus, bei denen solche Werte außer Frage stehen“, ergänzt Martina Madner, Chefredakteurin des Magazins Businessart, Moderatorin und ebenfalls Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. Durch den Abend führten weiters die Vorständinnen Barbara Haas (Leitende Redakteurin „Kleine Zeitung“ und Host des Podcasts „fair&female“), Clara Akinyosoye (Leiterin der ORF-Minderheitenredaktion), Daniela Soykan-Tober (Moderatorin und Inhaberin von Wertgespräche Kommunikation), Andrea Vyslozil (Chefin vom Dienst bei Puls 24), Jelena Pantić-Panić (Beratung „mediengeil“) und Astrid Kuffner (freie Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin).

Die Jury würdigt Eva Linsinger für ihre herausragende journalistische Arbeit und ihre unerschütterliche Haltung gegenüber politischem und öffentlichem Druck. Ob als profilierte Innenpolitikjournalistin im „Standard“, als stellvertretende Chefredakteurin des Nachrichtenmagazins „profil“ oder seit 2025 als Leiterin des ORF-Politmagazins „Report“ – Linsinger prägt die politische Debatte in Österreich mit klarem Blick, analytischer Tiefe und einer spürbaren Überzeugung: Demokratie braucht Öffentlichkeit, und Öffentlichkeit braucht kritischen, unabhängigen Journalismus. Ihre Arbeit steht exemplarisch für journalistische Integrität und die Bereitschaft, auch dort hinzusehen, wo Macht unangenehm wird.

Mit dem Jungjournalistinnenpreis 2025 wurde Sarah Emminger, Außenpolitikjournalistin des Kurier, ausgezeichnet. Ihre Reportagen führen sie nach Südosteuropa, Indien oder Uganda – immer mit einem besonderen Blick auf Frauen, gesellschaftliche Realitäten und Machtverhältnisse. Emminger verbindet internationale Perspektive mit feministischer Haltung und journalistischer Empathie. Sie erzählt präzise, engagiert und nah an den Menschen.

Der Wiener Journalistinnenpreis ist mit 5.000 Euro dotiert (gestiftet von der Wien Holding), der Jungjournalistinnenpreis mit 1.000 Euro (in Kooperation mit JOYN/PULS 24).
Beide Preise stehen unter der Schirmherrschaft von Wiens Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál.

Alle Bilder des Abends von Katharina Schiffl ihr findet ihr hier.

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