„Homeoffice hat Frauen unsichtbarer gemacht“

Etliche Untersuchungen zeigen, dass das Homeoffice Frauen mehr schadet als Männern. Warum ist das so? Bei unserer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Österreichichen Journalistinnenkongress gab es dazu spannende und durch und durch neue Erkenntnisse.

Die Arbeit hat sich durch das Homeoffice und Homeschooling in die Nacht verschoben, berichtet ORF-Report Moderatorin Susanne Schnabl und verlangt in der Debatte mehr Ehrlichkeit. Bonuszahlungen für Frauen sind geringer ausgefallen erklärt Deloitte Gründingspartnerin Gundi Wentner. Ökonomin Katharina Mader analysiert: Auch im Privaten greift man auf Altbewährtes. Das heißt, wer sich vorher vermehrt um die Kinder gekümmert hat, hat es in der Krise noch mehr gemacht. Im Homeoffice braucht es mehr Regulierung, sagt hingegen der Jurist Martin Gruber-Risak und meint etwa, dass es das Recht auf Unerreichbarkeit im Homeoffice geben muss.

Karriere in Teilzeit?

In einem Punkt war sich die hochkarätig besetzte Diskussionsrunde einig: Das Homeoffice hat Frauen mehr benachteiligt. Bei anderen Themen gab es allerdings durchaus auch kontroverse Ansichten – etwa wenn es um die Frage „Kann man in Teilzeit Karriere machen?“  ging. Susanne Schnabl berichtet beispielsweise über neue Job-Sharing Modelle in den Medien, zum Beispiel in der Kleinen Zeitung. Gundi Wentner sieht in der Teilzeit allerdings eine Falle für Frauen und meint auf diese Idee kommen wir in Österreich nur weil die Rahmenbedingungen so schlecht sind. Auf der anderen Seite gibt es Frauen, die geklagt haben, weil sie einen Job aufgrund ihrer Teilzeitbeschäftigung nicht bekommen haben. Und das Gericht hat ihnen Recht gegeben, sagt Martin Gruber-Risak. 

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