„Rosa Handtaschl“ für Verteidigungsminister Mario Kunasek

„Fadenscheiniges Argument, um Gleichberechtigung aufzuhalten“: Frauennetzwerk Medien verleiht „Rosa Handtaschl“ an Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ), der beim Bundesheer das Binnen-I abschaffen will.

Wir sehen darin einen bewussten Backlash in der Frauenpolitik und verleihen ihm deshalb das „Rosa Handtaschl“. „Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist für den Verteidigungsminister also nur eine ‚feministische Vorgabe’ und zerstört für ihn die patriarchal gewachsene Struktur seiner Muttersprache“, kritisiert Alexandra Wachter, stv. Vorsitzende des Frauennetzwerk Medien, die Aussagen des Verteidigungsministers. Der Bezug auf die „gewachsene Struktur unserer Muttersprache“ sei ein fadenscheiniges Argument, um die Gleichberechtigung aufzuhalten, so das Frauennetzwerk Medien.

Verteidigungsminister Kunasek will das Aus für sämtliche Formulierungen beim Bundesheer, „die den Sprachfluss unnötig beeinträchtigen“. Wachter dazu: „Wer Frauen auch sprachlich nicht mehr sichtbar macht, zeigt damit, dass sie keine Rolle spielen sollen.“

Deshalb verleiht das Frauennetzwerk Medien das „Rosa Handtaschl“ diesmal Verteidigungsminister Mario Kunasek. „Sprache schafft Wirklichkeit. Wir sehen einen beabsichtigten Backlash in der Frauenpolitik“, so Cornelia Breuß, Vorstandsmitglied des Frauennetzwerk Medien.

Über das „Rosa Handtaschl“

Mit dieser Trophäe weist das Frauennetzwerk Medien auf Äußerungen von Personen des öffentlichen Lebens hin, deren Frauenbild von offensichtlichem Sexismus geprägt ist. Bewertet werden unterschwellige Angriffe, herabwürdigende Aussagen, klischeehafte Darstellungen oder Ignoranz gegenüber Frauen und ihren Leistungen.

Bisherige Preisträger

Vor Mario Kunasek wurden u.a. Felix Baumgartner, profil-Herausgeber Christian Rainer (Entwicklung des Magazins „hin zum billig-sexistischen Boulevard“), Handballtrainer Gunnar Prokop („Die Frau gehört in die Kuchl, soll die Kinder erziehen und aus“) und ORF-Chefredakteur a.D. Werner Mück (Anblick einer profilierten Redakteurin eine „Beleidigung für die Zuseher“) mit dem „Rosa Handtaschl“ ausgezeichnet.

Bild: Gunter Pusch, Flickr: https://www.flickr.com/photos/bundesheer/39440476980, Titel: „Neue Sturmgewehre für MP“. CC BY-NC-SA 2.0.
Fotomontage: Frauennetzwerk Medien.

Ein Kommentar

  1. Was für einen Schwachsinn Sie da verbreiten!
    Ich bin froh, dass endlich, zumindest ein Minister sich getraut, diesen Blödsinn als das abzutun, was er ist:
    Ein von FemanzInnen mit aller Gewalt hergestellter Versuch, auf diese Weise „Gleichbehandlung“ vorzutäuschen.
    Wirklich wollen tun sie das ja ohnehin nicht, sonst wären sie auch da für Gleichbehandlung, wo es nicht so angenehm ist.
    Wehrpflicht, Pensionsantrittsalter? Wie sieht es damit aus.
    Oder mit einer Frauenqoute bei Bauarbeitern, im Tunnelbau, am Hochofen, im Strassenbau, kurz gesagt, überall dort, wo es unbequem, laut, heiss, stickig, dreckig, oder körperlich anstrengend ist, aus?

    Ah, da wollen wir keine FrauInnen, so haben wir das mit der Gleichbehandlung nicht gemeint, oder?

    Und wie sieht es mit dem Familienrecht aus?
    Mit der Umsetzung der Resolution 2079 des Europarates?
    Das wollen die Femanzinnen auch nicht, weil die Transferleistungen bei den armen MütterInnen bleiben sollen, und die Macht über die KinderInnen auch, ist ja auch sehr bequem, da kann man einerseits schön jammern, wie arm die Frauinnen sind, weil sie sich um die Kinder kümmern müssen, und andererseits kann man über den erlogenen Gendergap beim Einkommen jammern.

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